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Home / Forum / Verhalten & Psychologie / Hundebegegnung,Wer Zeit und Lust hat, darf gerne seine Gedanken und Erfahrungen dazu teilen.

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Lilly
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 7
zuletzt 9. Mai

Hundebegegnung,Wer Zeit und Lust hat, darf gerne seine Gedanken und Erfahrungen dazu teilen.

Habe eine Frage an alle hier: *Labrador 1,6 Jahre alt Wir haben unseren Lucky vor fast einem Jahr, mit 7 Monaten, adoptiert. Wir haben bereits viele Themen welche aufgekommen sind "bearbeitet " und viel im Umgang mit ihm lernen dürfen. Aktuell sind wir (mal wieder) beim Thema "Hundebegegnungen". Diese üben wir aktuell wieder vermehrt, da er seit ein paar Wochen wieder stärker bei Hundebegegnungen reagiert als zuvor. Wir hatten zu Beginn als er zu uns kam schon Probleme bei Spaziergängen, dass Lucky immer stark zu den auf uns zukommenden Hunden gezogen hatte. Mit welcher Intention bzw welcher Absicht konnten weder wir noch unsere Hundetrainer klar feststellen. -> erst dachten wir, dass er zu den Hunden hin möchte. Dann dachten wir (anhand seiner Körpersprache) dass er schnell weg möchte und somit raus aus der Situation möchte. (Es war und ist bisher immer "nur" bei direktem aufeinander zulaufen problematisch. Jedoch kann es auch sein, dass wenn wir auf einen Hund zulaufen welcher quasi in weiter Entfernung direkt geradeaus vor uns steht/ von uns weg läuft (Kreuzung), dass Lucky sich auch hier plötzlich sehr aufgeregt verhält und schwer zu bändigen ist.) Bei Hundebegegnungen welche mit viel Abstand gestaltet werden können (beispielsweise einer kleine Wiese zum Bogen laufen) klappt es schon sehr gut. Auch wenn wir geradeaus laufen und ein Hund von rechts direkt an uns vorbeiläuft und Lucky an der reizabgewandten Seite ist klappt es auch super. Noch eine wichtige Info bzw Problematik: Lucky hat aus den oben genannten Gründen und einem weiteren Grund welchen ich gleich noch erkläre wenig bis keinen Hundekontakt. Hat er dann mal bei der Hundeschule oder so wie heute auf einer Hundewiese kontrollierten Hundekontakt ist er dermaßen wild und unbändig, sodass es den allermeisten Hunden vieeel zu wild ist. Bei Social Walks macht er sich dann jedoch weider sehr gut. Neben anderen Hunden entspannt her laufen, hintereinander laufen ist meist kein Problem... Soo.. wer bis hier hin gelesen hat, vielen Dank! Schreibt mir gerne hier oder per Nachricht eure Gedanken dazu.. vielleicht hat jmd ähnliche Erfahrungen und vielleicht sogar Tipps parat :)
 
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Carina
Beliebteste Antwort
8. Mai 15:04
Hallo Lilly, Also zunächst mal finde ich es super gut, dass ihr versucht, die Motivation von Lucky herauszufinden und dementsprechend auf seine Bedürfnisse einzugehen. Aus der Beschreibung heraus würde ich es auch so interpretieren, dass er eigentlich gar keinen Kontakt möchte. Das ist natürlich schwer, ohne die Situation und die Körpersprache wirklich gesehen zu haben, passt aber zusammen mit deiner Beschreibung, dass es mit Bögen, von der Seite etc. deutlich besser klappt als frontal. Es könnten aber auch noch andere Faktoren mit rein spielen, die sich aus dem Forum heraus unmöglich feststellen lassen (Terrorialverhalten, Sexualität, Unsicherheit, ...). Frontal aufeinander zulaufen ist in der Hundesprache alles andere als freundlich. Daher ist es auf jeden Fall gut, dass ihr ihm hier die Alternative ermöglicht, einen Bogen zu laufen. Dass er im direkten Hundekontakt sehr aufgeregt und stürmisch ist, ist erst mal nicht ungewöhnlich. Schließlich hat er, wie du schreibst, selten Hundekontakt und dann ist er natürlich aufgeregt. Labbies spielen ja außerdem meist sehr körperbetont, damit müssen andere Hunde erst mal klar kommen. Hier ist es aber an dir, ihm zu zeigen, dass zu wildes Verhalten nicht gewünscht ist. Im Endeffekt hat er ja auch nichts davon, weil er nur alle Hunde vergrault. Habt ihr denn 1-2 feste Hundekumpels, mit denen er ab und zu mal toben darf? In dem Alter ist er natürlich noch sehr verspielt und muss auch mal die Sau raus lassen dürfen. Ansonsten kommt Spielen mit Fremdhunden gar nicht so häufig vor, wie man oft denkt. Das ist meistens eher ein gegenseitig Abchecken und erst bei vorhandener Sympathie und Vertrauen wird dann auch mal ein Spiel draus. Wir hatten übrigens genau die 2 selben Baustellen (frontale Hundebegegnungen und zu wild im Kontakt) und haben mit Hilfe eines Trainers einen Weg gefunden, daran zu arbeiten. Und das, obwohl Balto bereits älter und viel tiefer in der Spirale war, als du es gerade von Lucky beschreibst. Damit möchte ich dir Mut machen, dass es auf jeden Fall möglich ist, die Baustellen anzugehen und dass ihr das sicher hinbekommt. 😊
 

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Carina
8. Mai 15:04
Hallo Lilly, Also zunächst mal finde ich es super gut, dass ihr versucht, die Motivation von Lucky herauszufinden und dementsprechend auf seine Bedürfnisse einzugehen. Aus der Beschreibung heraus würde ich es auch so interpretieren, dass er eigentlich gar keinen Kontakt möchte. Das ist natürlich schwer, ohne die Situation und die Körpersprache wirklich gesehen zu haben, passt aber zusammen mit deiner Beschreibung, dass es mit Bögen, von der Seite etc. deutlich besser klappt als frontal. Es könnten aber auch noch andere Faktoren mit rein spielen, die sich aus dem Forum heraus unmöglich feststellen lassen (Terrorialverhalten, Sexualität, Unsicherheit, ...). Frontal aufeinander zulaufen ist in der Hundesprache alles andere als freundlich. Daher ist es auf jeden Fall gut, dass ihr ihm hier die Alternative ermöglicht, einen Bogen zu laufen. Dass er im direkten Hundekontakt sehr aufgeregt und stürmisch ist, ist erst mal nicht ungewöhnlich. Schließlich hat er, wie du schreibst, selten Hundekontakt und dann ist er natürlich aufgeregt. Labbies spielen ja außerdem meist sehr körperbetont, damit müssen andere Hunde erst mal klar kommen. Hier ist es aber an dir, ihm zu zeigen, dass zu wildes Verhalten nicht gewünscht ist. Im Endeffekt hat er ja auch nichts davon, weil er nur alle Hunde vergrault. Habt ihr denn 1-2 feste Hundekumpels, mit denen er ab und zu mal toben darf? In dem Alter ist er natürlich noch sehr verspielt und muss auch mal die Sau raus lassen dürfen. Ansonsten kommt Spielen mit Fremdhunden gar nicht so häufig vor, wie man oft denkt. Das ist meistens eher ein gegenseitig Abchecken und erst bei vorhandener Sympathie und Vertrauen wird dann auch mal ein Spiel draus. Wir hatten übrigens genau die 2 selben Baustellen (frontale Hundebegegnungen und zu wild im Kontakt) und haben mit Hilfe eines Trainers einen Weg gefunden, daran zu arbeiten. Und das, obwohl Balto bereits älter und viel tiefer in der Spirale war, als du es gerade von Lucky beschreibst. Damit möchte ich dir Mut machen, dass es auf jeden Fall möglich ist, die Baustellen anzugehen und dass ihr das sicher hinbekommt. 😊
 
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Sonja
8. Mai 15:21
Vielleicht lehne ich mich jetzt zu weit aus dem Fenster, aber einen Hundetrainer, der Euch Euren Hund nicht erklären kann, würde ich wechseln. Carina hat schon das meiste super geschrieben. Ich hätte nur noch die Anregung, die Leute vom Social Walk um gezieltes Begegnungstraining zu bitten. Und wenn sich jemand bereit erklärt, mit viel stehen/sitzen bleiben und aushalten zu trainieren.
 
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Franziska
8. Mai 15:28
Also wenn dein Hundetrainer die Körpersprache nicht richtig lesen kann würde ich den Trainer wechseln. Man kann da ja viel ausprobieren, um sich sicher zu sein. Ich würde zB nicht auf eine Hundewiese gehen. Anscheinend stresst es ja deinen Hund, wenn er so wild ist. Und es gibt natürlich noch viele andere negative Aspekte einer Hundewiese. In einer Hundeschule muss es auch nicht zwingend einen Kontakt geben und es wundert mich, dass dort kein Trainer ist,der das beaufsichtigt und erklärt. Ich würde also bei social Walks bleiben. Da lernt der Hund entspannt nebenher zu laufen und erst, wenn der Stress und die Aufregung weg sind kann er zum Hund. Das merkt er sich ja. Du kannst übrigens auch mal ein Video hochladen. Das kann gerne 2 oder 3 Minuten lang sein. Hier gibt es einige, die die Körpersprache sehr gut lesen können.
 
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Lisa-Eileen
8. Mai 15:51
Das mit dem "hin wollen" wenn man in die Situation geht und dann wegziehen wenn man aus der Situation geht kenn ich auch sehr gut. Da ist bei uns das Ding das ich aus falschem Wissen was Sozialisierung angeht damals als Welpe meinte ihn zu jedem Hund zu lassen und ihn bei Unsicherheit auch noch dazu ermutigte mal "hallo" zu sagen, so hab ich ihm beigebracht das er für andere und Begegnungen zuständig ist, hab ihn allein gelassen in den Situationen. Wusste ich damals halt nicht besser, jetzt hab ich den Salat. Grad als Hütehund fühlt er sich eh für alles verantwortlich, meint alles im Auge behalten zu müssen und alles regeln zu müssen. Ich übe dabei mittlerweile das er sich abwendet und gehe ruhig und möglichst entspannt vorbei. Zum umlenken werf ich ihm immer Leckerlies auf den Boden, auf mich konzentrieren kann er da noch garnicht, daher lenk ich ihn erstmal so weg, was dem anderen Hunde kein Interesse und "ich tu dir nix" signalisiert und vorallem kleine Kläffer meist sehr beruhigt, das entspannt die ganze Situation und machts für alle leichter. Wenn der Hund lernt wie er damit umgehen soll und sich verhalten soll dann wird das auch immer besser, aber das muss man ihm halt erstmal zeigen.
 
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Dogorama-Mitglied
8. Mai 20:55
Zu dem Thema habe ich letztens einen interessanten Podcast gehört. Da war ein Trainer, der auf Problemhunde (v.a. Aggressionsproblematik gegen Artgenossen) spezialisiert war. Und der war der Meinung, dass viele Probleme dadurch entstehen, daß Welpen zu früh von Mutter und Geschwistern getrennt werden. Die Sozialisierung, die der Hund in den ersten Monaten durch Mutter und Geschwister erfährt können viele Halter nicht ersetzen. Der hat dafür plädiert, dass Hunde erst mit 12 oder sogar 16 Wochen von der Familie getrennt werden. Die meisten Welpen werden ja bereits mit 8 Wochen abgegeben (damit die Bindung zum neuen Halter möglichst groß ist), aber ganau in Woche 10 bis 14 passiert im Sozialverhalten unter Hunden angeblich sehr viel. 1 Stunde Welpenspielstunde die Woche ersetzt den 24/7 Kontakt mit Mutter und Geschwistern natürlich in keinster Weise. Erfahrene Hundemamas sind auch keinesfalls zimperlich in der Korrektur ihrer Kinder, während Menschen vorallem Welpen wie Babys behandeln und vermenschlichen. So, das hilft dir natürlich bei dem akuten Problem nicht weiter. Aber ich fand die Theorie sehr spannend und wollte es mal teilen.
 
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Lilly
8. Mai 20:59
Vielen Dank für eure Gedanken zum Thema! 😊 Werde sie mir mal in Ruhe mit meinem Partner durchlesen.
 
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Mel und
9. Mai 12:51
Zu dem Thema habe ich letztens einen interessanten Podcast gehört. Da war ein Trainer, der auf Problemhunde (v.a. Aggressionsproblematik gegen Artgenossen) spezialisiert war. Und der war der Meinung, dass viele Probleme dadurch entstehen, daß Welpen zu früh von Mutter und Geschwistern getrennt werden. Die Sozialisierung, die der Hund in den ersten Monaten durch Mutter und Geschwister erfährt können viele Halter nicht ersetzen. Der hat dafür plädiert, dass Hunde erst mit 12 oder sogar 16 Wochen von der Familie getrennt werden. Die meisten Welpen werden ja bereits mit 8 Wochen abgegeben (damit die Bindung zum neuen Halter möglichst groß ist), aber ganau in Woche 10 bis 14 passiert im Sozialverhalten unter Hunden angeblich sehr viel. 1 Stunde Welpenspielstunde die Woche ersetzt den 24/7 Kontakt mit Mutter und Geschwistern natürlich in keinster Weise. Erfahrene Hundemamas sind auch keinesfalls zimperlich in der Korrektur ihrer Kinder, während Menschen vorallem Welpen wie Babys behandeln und vermenschlichen. So, das hilft dir natürlich bei dem akuten Problem nicht weiter. Aber ich fand die Theorie sehr spannend und wollte es mal teilen.
Ich habe meinen Hund absichtlich bis zur 13 Woche bei seiner Mutter gelassen ,obwohl die Leute die Welpen schon mit 8wochen abgegeben hätten .. das hat mir zwar leider an anderer Stelle Probleme bereitet ,wie zb anfängliche Angst vor Autos weil die „Züchter“ das nicht trainiert hatten ,das haben wir aber alles relativ schnell in den Griff bekommen. Er ist sehr verträglich und sozial ,ich weiß natürlich nicht wie es gewesen wäre wenn ich ihn schon mit 8Wochen von seiner Mutter getrennt hätte .
 

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